Jugendarbeit mit „rechten“ Jugendcliquen

Forschungsergebnisse zur sozialpädagogischen Praxis in den 1990er Jahren

25.01.22, 10 – 13 Uhr, online – via Zoom 

„Glatzenpflege auf Staatskosten“, so lautet wohl einer der bekanntesten Nachrufe auf das AgAG-Programm (1992-1996) in den Neuen Bundesländern, mit dem u.a. Projekte der Jugendarbeit mit rechts(extrem) orientierten jungen Menschen entwickelt und umgesetzt wurden. Ein daraus resultierender gesellschafts- und fachpolitischer Diskurs um sozialpädagogische Arbeit mit „rechten“ Zielgruppen, deren Grenzen sowie eine oftmals pauschale Kritik am „Akzeptierenden Ansatz“ (F. J. Krafeld) kennzeichnen bis heute das Arbeitsfeld.

Fachkräfte sind auch heute im Kontakt mit jungen Menschen aus „rechten“ Lebenswelten, die als rechtspopulistisch, pauschalisierend ablehnend und rechtsorientiert beschrieben werden, sich verfestigende Haltungen und auch politisierte Gruppenstrukturen sind zu beobachten. Auch wenn sich die Arbeitsrealitäten und gesellschaftlichen Bedingungen deutlich von den 1990er Jahren unterscheiden, bleibt die Frage, was von den damaligen Erfahrungen zu lernen oder was aufhebbar ist – auch mit Blick auf die eigene sächsische Professionsgeschichte.

Das Forschungsvorhaben von ReMoDe und SOFUB richtet seinen Fokus auf die fachlichen Expertisen und das Spannungsfeld in der Arbeit mit „rechten“ Adressat: innen. Ausgehend von der Untersuchung und Reflexion der Erfahrungen in den 90er Jahren, sollen Ableitungen, gelingende Ansätze und Rahmenbedingungen für heutige Praxis formuliert werden.

In der Online-Veranstaltung werden die Ergebnisse aus der ersten Forschungsphase – Erhebungen der Erfahrungen in den 90er Jahren und AgAG – präsentiert. Es werden zentrale Erkenntnisse aus den Forschungsberichten (Interviews – Sozialraumanalyse – Literaturrecherchen) vorgestellt, um sie im 2. Teil der Veranstaltung zu reflektieren und zu diskutieren.

Die Teilnahme ist kostenfrei. Der Link zur Veranstaltung wird vorab versendet.

Ansprechperson: Antje Schneider (LAK MJA Sachsen e.V., ReMoDe)                                                                            Mobil: 0176 – 61995847 remode@mja-sachsen.de

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