Gemeinwesen in Not – MJA bald tot?

Heute trafen sich Streetworker*innen aus Sachsen, um über stattfindende Kürzungen und die unklare Haushaltslage zu diskutieren. Aktuell ist die Finanzierung der Mobilen Jugendarbeit für 2025 in keinem der Projekte gesichert. In Bund, Land sowie in den Kommunen sind zeitnahe Haushaltsentscheidungen nicht zu erwarten.

Die anhaltenden Kürzungen und Unsicherheiten haben erhebliche Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit der Projekte. Zudem berichten die Streetworker*innen von Schließungen in anderen sozialen Projekten sowie von Einschnitten in den Bereichen Bildung, Kultur und ÖPNV. Betroffen sind alle Bürger*innen, besonders aber Menschen in prekären Lebenslagen. Hier machen sich die Kürzungen in sämtlichen Lebensbereichen eklatant bemerkbar.

Der Rückzug des Sozialstaates, die reduzierte Erreichbarkeit der Verwaltungen und der zeitgleich zunehmende bürokratische Aufwand führen zu einem schwindenden Vertrauen in das demokratische System, während zugleich große Lücken im sozialen Netz entstehen.

In diesem Kontext wurde die Notwendigkeit von Solidarität und die Zusammenarbeit in Bündnissen betont. Die prekäre Lage Sozialer Arbeit insgesamt und die zu erwartenden Folgen für die Gemeinwesen wurden vielfach präsentiert, problematisiert und skandalisiert. Relevante politische Lösungsansätze sind nicht sichtbar.

Als LAK Mobile Jugendarbeit Sachsen werden wir uns weiterhin dafür einsetzen, um gemeinsam mit Streetworker*innen in ganz Sachsen und unseren Partner*innen im Netzwerk die soziale Infrastruktur zu verteidigen.